Nachdem der Wiederaufbau durch die Schloß-besitzer von Furtenbach und von Schmiedl 1692 in Roßstall begonnen hatte, wurde im selbigen Jahr Georg geboren und am 18. April 1692 getauft. Sein Gevatter (Taufpate) war Georg Ammersbacher, noch leedigen Stands zu Clarspach.
Seine Eltern Georg und Dorothea lebten wahrscheinlich im Haus Nr. 103 zu Roßstall, später Roßtal. Quelle: Tausend Jahre Roßtal/Lebensbilder aus der neueren Geschichte Roßtals in 5. Jahrhunderten/Aus dem 15. Jahrhundert/Das Ortsbild vor 500 Jahren/S.39/ Heimatverein Markt Roßtal e.V. / Hrsg. Marktgemeinde Rosstal. Vater Georg List, auch Listen genannt, war zum Zeitpunkt der Geburt seines Sohnes Beckenmeister, in späteren Jahren zudem noch Rathsverwanther (beratendes Mitglied des städt. Gerichts).
Georg hatte 10 Geschwister. Zwei ältere Schwestern, Magdalena und Maria Elisabeth, getauft am 14. Aug. 1684 und 14. Nov. 1690 - einen älteren- und jüngeren Bruder, Leonhardt und Jacob, getauft am 21. März 1689 und am 19. Dez. 1697. Die Geschwister Jacob, Georg Peter und die beiden jüngeren Brüder mit Namen Erhard starben schon bald nach ihrer Geburt. Hinzu kamen noch zwei Halbbrüder, Georg und Johannes. Der Vater hatte nach dem Tod seiner Mutter nochmals geheiratet.
Roßtal blühte nach dem 30jährigen Krieg langsam wieder auf. Nun folgte der Aufschwung.
Georg entschied sich für eine Ausbildung als Schneider. Mit 25 Jahren wird er dann bereits Schneidermeister genannt und hatte damit seine Lehrjahre erfolgreich absolviert.
In Roßtal selbst lernte er auch seine zukünftige Ehefrau kennen. Sie war die Tochter des bereits verstorbenen Schulmeisters Johann Caspar Beurleins.
1717 heirateten die Beiden. Im Traubuch finden wir dazu folgenden Eintrag:
DOMIN: QUASIMOD. Der Erbar und bescheidene Georg List, Meister deß Schneiderhandwercks und neuangehender Einw.: allhier, deß WohlErbar und Vorgeachteten Georg Listens, deß Gerichts, Sibners und Beckens allhier ehel. Sohn.
Dann die auch WohlErbare Jungfrau Barbara, deß weyl. WohlErbar und Vorachtbarn Johann Caspar Beurleins, langjährig WohlVerdienten Schulmeisters allhier hinterl. ehel. Tochter. Nupt: allhier Montag, d. 19. Aprillis
1720 stellte sich dann endlich der ersehnte Nachwuchs ein. Am 22. Oktober kam ihr Töchterchen Philippina Catharina Maria zur Welt. Das Glück schien perfekt. Doch bereits 4 Tage nach der Geburt stirbt das Mädchen. Barbara scheint sich von diesem Schicksalsschlag nicht mehr erholt zu haben. Die Ehe blieb kinderlos.
15 Jahren später lernte Georg in Niederoberbach Anna Barbara kennen und verliebte sich in sie. Sie war die Tochter des dortigen Köblers Johann Stephan Schmidt. Anna Barbara wurde von ihm schwanger. Georg wollte die Beziehung legalisieren.
So ließ er sich vorhero von seiner 1.-ten Frau Barbara scheiden. Inwieweit das damals vonstatten ging, kann ich nicht sagen.
Am 11. Februar 1732 wurden er und Anna Barbara dann getraut. Im Kirchenbuch steht als Nebenbemerkung:
Um 5 Monath zu frühe Niederkommen, denn bereits am 9. Juni 1732 kam ihr gemeinsamer Sohn Johann Jacob zu Welt.