Johann Jacob List 1732-1796
Schulmeister

 

 


Am 09. Juni 1732 erblickte Johann Jacob in Roßstall das Licht der Welt.


Sein Vater Georg war Schneidermeister in Roßstall. Seine Mutter Anna Barbara war die Tochter des Köblers Johann Stephan Schmidt aus Niederoberbach.


Zwei Jahre nach seiner Geburt wurde seine Schwester Sibylla Dorothea geboren. Der Vater kaufte für 1200 Gulden das Haus Nr. 28. Quelle: Tausend Jahre Roßtal/Lebensbilder aus der neueren Geschichte Roßtals in 5. Jahrhunderten/Aus dem 15. Jahrhundert/Das Ortsbild vor 500 Jahren/S.33/ Heimatverein Markt Roßtal e.V. / Hrsg. Marktgemeinde Rosstal. Die jüngeren Geschwister, drei Brüder und zwei Schwestern, verstarben.


Johann Jacob verlebte eine wohlbehütete Kindheit und der Aufschwung in Roßtal sicherte den Unterhalt der Familie.


Er war ein sehr wissbegieriger und aufstrebender Mensch, wovon die späteren Jahre noch erzählen werden. Anfangs trat er aber in die Fußstapfen seines Vaters. Er erlernte nämlich das Schneiderhandwerk.


Als sein Vater im Jahr 1749 verstarb, war er gerade 17- und seine Schwester 15 Jahre alt. So wird die Mutter noch ihre schützende Hand über beide Kinder gehalten haben. Leider musste das Haus verkauft werden. Wohin sie innerhalb Roßtals zogen, ist nicht bekannt.



5 Jahre später finden wir wieder Spuren. Mit 21 Jahren heiratete Johann Jacob nämlich seine Verlobte. Das war ein freudiges Ereignis für die Familie.


 

Im Trauungsbuch von 1754 steht geschrieben:


Johann Jacob List, neuangehender Meister des ehrs: Schneider handwercks dahier, weyl: Georgen Listens, gewesener Burger und SchneiderMeisters dahier hinterlaßener einzig leediger Sohn; wurde mit seiner Verlobten Walpurg Bauerin, weyl: Meelchior Bauers, geweßnen Holz und Bein Drechßlers zu Merzenbach hinterlaßnen jüngsten und auch weyl: Johann Georg Dennstett, geweßnen Schulmeist. In Buchschw: leediger StiefTochter, Dom: Quasimod: Misericord. et Jubilate proclamiert und hier copuliert.


Evtl. pflegte Johann Jacob Kontakt zur 1.ten Frau seines Vaters, welche aus einer Lehrerfamilie stammte. Jedenfalls schien das Schulamt ihn schon länger gefangen zu nehmen. Der Stiefvater seiner Frau war ja ebenso Schulmeister. Wie er seine Schulamtskandidatur bewerkstelligte steht nicht geschrieben. Aber irgendwie hat er es in den darauffolgenden 6 Jahren geschafft.


1756 wurde ihr wahrscheinlich einziges Kind geboren. Frantz Albrecht, Johann Jacobs Lists, SchneiderMeisters (er übte also seinen Beruf weiterhin aus) allhier, et ux: Walpurg, Filius nat: den 09. Mertz, Früh 1-2 Uhr, Renat: eod: Test: Herr Frantz Albrecht Pflaum, Candidatus Ministerii in Schwobach; und der Herr Frantz Wiedmann, Schulmeister in Buchschwobach.


Die Taufpaten seines Sohnes sprechen ihre eigene Sprache. Verkehrte Jacob offensichtlich in den Kreisen, die ihn in seinem Bestreben förderten bzw. förderlich waren.


Bereits 1760 zog er mit seiner Familie nach Vincenzbronn und übte dort das Amt des Schulmeisters aus. Bis 1776 war er dort tätig. In Vincenzbronn wurde noch nicht nach weiteren Kindern von ihm geforscht. Sein Sohn Frantz wuchs also in Vincenzbronn auf und wurde auch Schullehrer. Johann Jacob hat seinen Sohn bestimmt dahin gehend bestärkt.


Vielleicht Zufall, womöglich aber auch gewollt. 1777 zog die Familie nach Stetten bei Gunzenhausen. Dort übernahm Johann Jacob die Stelle des Schulmeisters und sein Sohn ging ihm dabei zur Hand. So konnten beide gemeinsam ihren Beruf ausüben.


Sein Sohn heiratete in den darauffolgenden Jahren und die Enkel erfüllten das Haus mit Leben. So lebten drei Generationen über viele Jahre miteinander unter einem Dach.


Am 30. Dez. 1789 stirbt Walpurga. Für Johann Jacob nach 35 Ehejahren ein schwerer Schicksalsschlag,


Weitere 7 Jahre arbeitete er noch mit seinem Sohn Frantz zusammen. Im Mai 1796 folgt er seiner Frau, geborgen im Kreis seiner Familie.


25 Jahre war er Lehrer – es war (s)eine Berufung!




Die Abschriften/Auswertungen aus Tauf-, Heirats- und Sterberegister stammen aus dem Kirchenbucharchiv der St.-Laurentius-Kirche Roßtal und dem Evang.-Luth. Pfarramt Stetten/Gunzenhausen mit freundlicher Unterstützung durch Pfarrerin Sabine Karl, Stetten und Herrn Gerhard Bauer, Roßtal. Danke auch der Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V. und dem wertvollen Hinweis durch Herrn Andreas Hammer, Wachendorf.




 

 

 

 

 

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Josephine Kühner 60437 Frankfurt am Main