Im Trauungsbuch von 1754 steht geschrieben:
Johann Jacob List, neuangehender Meister des ehrs: Schneider handwercks dahier, weyl: Georgen Listens, gewesener Burger und SchneiderMeisters dahier hinterlaßener einzig leediger Sohn; wurde mit seiner Verlobten Walpurg Bauerin, weyl: Meelchior Bauers, geweßnen Holz und Bein Drechßlers zu Merzenbach hinterlaßnen jüngsten und auch weyl: Johann Georg Dennstett, geweßnen Schulmeist. In Buchschw: leediger StiefTochter, Dom: Quasimod: Misericord. et Jubilate proclamiert und hier copuliert.
Evtl. pflegte Johann Jacob Kontakt zur 1.ten Frau seines Vaters, welche aus einer Lehrerfamilie stammte. Jedenfalls schien das Schulamt ihn schon länger gefangen zu nehmen. Der Stiefvater seiner Frau war ja ebenso Schulmeister. Wie er seine Schulamtskandidatur bewerkstelligte steht nicht geschrieben. Aber irgendwie hat er es in den darauffolgenden 6 Jahren geschafft.
1756 wurde ihr wahrscheinlich einziges Kind geboren. Frantz Albrecht, Johann Jacobs Lists, SchneiderMeisters (er übte also seinen Beruf weiterhin aus) allhier, et ux: Walpurg, Filius nat: den 09. Mertz, Früh 1-2 Uhr, Renat: eod: Test: Herr Frantz Albrecht Pflaum, Candidatus Ministerii in Schwobach; und der Herr Frantz Wiedmann, Schulmeister in Buchschwobach.
Die Taufpaten seines Sohnes sprechen ihre eigene Sprache. Verkehrte Jacob offensichtlich in den Kreisen, die ihn in seinem Bestreben förderten bzw. förderlich waren.
Bereits 1760 zog er mit seiner Familie nach Vincenzbronn und übte dort das Amt des Schulmeisters aus. Bis 1776 war er dort tätig. In Vincenzbronn wurde noch nicht nach weiteren Kindern von ihm geforscht. Sein Sohn Frantz wuchs also in Vincenzbronn auf und wurde auch Schullehrer. Johann Jacob hat seinen Sohn bestimmt dahin gehend bestärkt.
Vielleicht Zufall, womöglich aber auch gewollt. 1777 zog die Familie nach Stetten bei Gunzenhausen. Dort übernahm Johann Jacob die Stelle des Schulmeisters und sein Sohn ging ihm dabei zur Hand. So konnten beide gemeinsam ihren Beruf ausüben.
Sein Sohn heiratete in den darauffolgenden Jahren und die Enkel erfüllten das Haus mit Leben. So lebten drei Generationen über viele Jahre miteinander unter einem Dach.
Am 30. Dez. 1789 stirbt Walpurga. Für Johann Jacob nach 35 Ehejahren ein schwerer Schicksalsschlag,
Weitere 7 Jahre arbeitete er noch mit seinem Sohn Frantz zusammen. Im Mai 1796 folgt er seiner Frau, geborgen im Kreis seiner Familie.
25 Jahre war er Lehrer – es war (s)eine Berufung!