Georg List 1662-1735

 

 

Georg wurde am 05. Dezember 1662 in Roßtal getauft. Der Taufeintrag im Kirchenbuch lautet: Georg, Niclaß Listen des Wirths Söhnlein, dessen Dod gewesen Georg Ammerbach, Baur zue Clarspach. Ein Georg Ammersbach war übrigens im Jahr 1692 auch der Taufpate seines Sohnes Georg. Vermutlich handelte es sich aber hierbei um einen Sohn des besagten Georg Ammerbach.


Vater Niclaß war von Beruf Bäcker und Wirt. Später kam das Amt des Gerichtsverwanthen in Roßtal dazu. Die Mutter Gerdraut Knodin stammte wie der Vater aus Roßtal.


Die Verwüstungen und Spuren des dreißigjährigen Kriegs beeinträchtigten und belasteten immer noch das Leben der Menschen sehr. Der Aufbau ließ auf sich warten bzw. lief nur schleppend voran. So war die Kind- und Jugendzeit von Georg sicherlich noch von vielerlei Entbehrungen und Erschwernissen geprägt.


Georg hatte 7 Geschwister, die nach ihm geboren wurden: Anna, Johannes, Wolffgang, Petrus, Barbara, Leonhardt und Friederich.

Einer seiner Cousins war Johann Georg List, getauft am 06. August 1665. Dessen Vater Georg Listen war der Bruder seines Vaters Niclaß. Der Großvater der beiden Buben war natürlich Georg List.


Georg war gerade 13 Jahre alt, als sein Vater starb. Vielleicht lebte er danach sogar bei seinem Taufpaten in Clarspach, womit sich die enge Verbundenheit auch bei der Taufe seines Sohnes zur Familie Ammerbach erklären würde. Zumindest können wir vermuten, dass es sich um eine recht enge Verbindung handelte.


Den nächsten Hinweis von Georg finden wir bei seiner Trauung 9 Jahre später am 09. Mai 1684 in St. Bartholomäus zu Nürnberg-Wöhrd. Im Trauungsbuch steht: Georg List, Beckenknecht, Niclas List, Becken zu Roßtal Sohn: Dorothea, Melchior Roßmanns zu Culmbach Tochter. Er hielt sich demnach zuvor vielleicht in Kulmach auf und lernte dort seine künftige Ehefrau kennen. Das erste Kind, Magdalena List wurde in Obernbürg geboren und getauft am 14. August 1684. Im Kirchenbuch Nürnberg-Mögeldorf wurde besonders erwähnt: das Kind ist zu "frühe Zeit gebohren". Die Patin war Magdalena, Hausfrau des Andreas Schaubert, Bürger und Beck zu Wöhrd. Georg hatte sich als Bestandsbeck seit 1684 in Oberbürg b. Mögeldorf und ab 1686 in Mögeldorf verdingt. Warum die Familie hier lebte, läßt sich am ehesten durch Verbindungen zu Nürnberg begründen.


Jacob wurde wie die nachfolgenden Kinder in Mögeldorf geboren und dort am 14. März 1686 getauft. Die Familie lebte nun in Mögeldorf. Der Pate von Jacob war Jacob Blattner, Bürger und Beck in Nürnberg. Beerdigt wurde Jacob am 12. Januar 1688. Georg Peter, das dritte Kind der Familie wurde am 28. September 1687 getauft. Der Pate war Georg Peter Behm, Lieutenant und bestellter Wachtmeister zu Wöhrd. 8 Monate nach seinem Bruder Jacob starb auch Georg Peter und wurde am 13. September 1688 beerdigt. So verlor die Familie ihre beiden Buben innerhalb eines Jahres.


Leonhard wurde ein Jahr später am 21. März 1689 getauft. Sein Pate war Leonhard Meichel, Bürger, Parat- und Zeugmacher auch Papierfärber in Nürnberg. Die Familie pflegte einen sehr interessanten Freundeskreis.


Mit der Geburt ihres fünften Kindes finden wir die Familie in Roßtal wieder. "Herr" Georg war seit 1690 Beck in Roßtal. Maria Elisabeth wurde am 14. November 1690 getauft, dann folgte am 05. Dezember 1692 Georg.

Die Söhne Erhard getauft am 05. März 1694 und 10. Januar 1696 verstarben, sie wurden beerdigt am 30. März 1694 und 10. Mai 1697.


 

So verlor die Familie wie schon zuvor 2 ihrer Söhne. Ihr letzter Sohn Jacob wurde dann am 19. Dezember 1697 getauft.


Die Jahre zogen in´s Land. Georg führte jetzt den Titel Beckenmeister und war seit 1720 Rathsverwanther (beratendes Mitglied des städt. Gerichts). Der beginnende Aufschwung in Roßtal kam auch der Familie zugute.


Am 17. Oktober 1720 starb Dorothea. Im Kirchenbuch heißt es: Donnerstag, d. 17. 8bris verstarbe abends zwischen 5. und 6. uhren Dorothea, Herrn Georg Listen, deß Raths u. Beckens allhier Eheweib, wird Sonntag darauff begraben cum C. 30 Jahre war Georg mit seiner Dorothea verheiratet.


Dennoch wagte Georg am 17. März 1723 nochmals einen Neuanfang. Im Trauungsbuch finden wir dazu folgenden Eintrag: Der WohlEhrsam und vorgeachte Herr Georg List, des Raths, Siebner u. Beck allhier ein Witwer, Dann die auch WohlErbare Cordula Rosina, des WohlErbar und Geachten Johann Bartholom: Müllers, Meßners und Meister des Zeugmacher Handw. eheliche Tochter. Nupt: allhier Mittwoch 17. Marti.


Mit Ehefrau Cordula kamen noch 2 Kinder zur Welt. Georg, geboren am 31. Januar 1724 und Johannes, geboren am 26. Juni 1733.


In das Jahr 1724 fiel auch die Einrichtung eines Pumpwerkes in den Brunnen auf dem Berg.



In Roßtal – Vergangenheit und Gegenwart 1978/79, S. 141 von Hans Kreutzer finden wir dazu Hinweise. Für das Vorhaben fehlte es nämlich an den erforderlichen Zahlungsmitteln. Veranschlagt waren 100 Gulden. So musste die Gemeinde einen Kredit aufnehmen. Dieser Vertrag wurde neben dem Richter J. G. Röther, dem Amtsbürgermeister B. Wolf und den Gemeinde-Bürgermeistern J. J. Scheuber und G. Rupp auch von den Amtsräten unterzeichnet. Einer dieser Amtsräte war Georg List.


Zwei Jahre nach der Geburt seines letzten Kindes starb Georg am 16. April 1735 im Alter von 73 Jahre.


Georg führte bis zu seinem Ende ein außerordentlich reich gesegnetes Leben.


Die Witwe Cordula Rosina heiratete am 09. September 1738 Johann Seitz.




Die Abschriften/Auswertungen aus Tauf-, Heirats- und Sterberegister stammen aus dem Kirchenbucharchiv der St.-Laurentius-Kirche Roßtal und dem Landeskirchlichen Archiv ELKB Nürnberg mit freundlicher Unterstützung durch Herrn Gerhard Bauer.

 

 

 

 

 

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Josephine Kühner 60437 Frankfurt am Main