Franz Albrecht List (1756-1809)
Schullehrer und Organist

 

 


Franz Albrecht List kam anno 1777 im Alter von 21 Jahren mit seinen Eltern nach Stetten. Geboren wurde er am 9. Mertz 1756 in Roßtal. Taufpath waren Frantz Albrecht Pflaum, Candidatus Ministerii in Schwobach und Frantz Wiedmann, Schulmeister in Buchschwobach. Sein Vater Johann Jacob List, wie er gebürtig aus Roßtal, war seit 1760 als Schullehrer in Vincenzbronn tätig. Dort wuchs Franz Albrecht auch heran. Er war wohl das einzige Kind seiner Eltern, andere Kinder konnten bislang nicht ermittelt werden. Seine Mutter Walpurga stammte aus Merzenbach und kam selbst aus einer Lehrerfamilie. Somit genoss Franz Albrecht eine umfangfreiche Ausbildung und wurde auch Lehrer. 1777 trat sein Vater nun eine neue Stelle in Stetten an, womöglich mit der Option auf eine weitere Stelle für den Sohn.


Christian Friedrich Karl Alexander regierte zu dieser Zeit als letzter Markgraf über Brandenburg-Ansbach neben Bayreuth. Sein Vater Karl Wilhelm Friedrich, genannt der Wilde Markgraf, verstarb 1757. Bis zur Veräußerung der beiden Fürstentümer 1791 an Preußen führte Karl Alexander die Regierungsgeschäfte. Karl Alexander setzte sich für einen modernen Staat ein, doch die hohen Staatsschulden forderten ihren Tribut. Die Vermietung seiner fränkischen Armeen an den englischen König im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg war eine Maßnahme die Staatskasse wieder zu füllen, doch brachte ihm dieses Unternehmen auch einiges an Mißbilligung ein. Er wollte dennoch auf keinen Fall die Gunst seines Onkels (Friedrich der Große) verlieren und tat alles dafür ihm gerecht zu werden.


Franz Albrecht List versah nun gemeinsam mit dem Vater den Schuldienst in Stetten. Die Voraussetzung für diese über viele Jahre andauernde Zusammenarbeit muß sicher ein besonders gutes Verhältnis zwischen Vater und Sohn gewesen sein.


Schon recht bald lernte Franz Albrecht vor Ort seine zukünftige Frau Maria Barbara Geyterin (auch Geuder) von Maicha kennen. Geboren wurde Maria Barbara am 11. November 1757 in Maicha und getauft in Stetten.


Franz Albrecht und seine Maria Barbara heirateten im Juni 1782. Ihre Vermählung wurde in Gunzenhausen vollzogen. Im gleichen Jahr bekamen sie ihr erstes Kind, Johann Adam List, der später sein Brot genauso wie der Vater als Schullehrer verdiente. In den darauf folgenden Jahren kamen noch 3 weitere Kinder zur Welt. Leider sind einige Kirchenbücher aus dieser Zeit nicht mehr auffindbar und so kennen wir nicht ihre Namen.


Am 30. Dezember 1789 starb Franz Albrechts Mutter Walpurga. Für die Familie ein schwerer Verlust, vor allem für Vater und Sohn.


Im Februar 1796 schenkte Maria Barbara Zwillingen das Leben, einem Jungen und einem Mädchen - Conrad Friedrich und Maria Catherina.

 

Bereits 7 Jahre nach dem Tod seiner Mutter starb auch sein Vater Johann Jacob am 06. Mai 1796.


Franz Albrecht führte nun das Schullehreramt alleine weiter. Er wird das Gespräch und den Rat seines Vater mit Sicherheit dabei in vielen verschiedenen Situationen vermisst haben.
Im Heimatbuch von Stetten und Maicha (Stetten - Ein Dorf zwischen Altmühl und Hahnenkamm) S. 148 von Hans Hermann Schlund steht im Kapitel "Die Reihe der Lehrer" geschrieben:
Franz Albrecht List, Sohn von Johann Jacob, war schon vorher dem Vater "zur Hilfe" beigegeben. Seine Frau machte die Botengänge nach Gunzenhausen.


Seine Nennung finden wir außerdem im Adresshandbuch für die fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth von 1801 Kap. Deutsche Schulen / Schulmeister S. 194 v. K. F. Fenkohl.


7 Jahre später hielt wieder Freude Einzug im Hause List. Im Oktober 1803 kam nämlich der jüngste und letzte Spross der Familie zur Welt, ihr gemeinsamer Sohn mit Namen Heinrich Albrecht. Dies alles geschehen im Haus Nr. 26 zu Stetten. Der Taufpate von Heinrich Albrecht wurde Johann Georg Christoph Meyer, Schullehrer in Gerolfingen.


Im April 1809 - es war der 19.te - verstarb Franz Albrecht, bisweilen auch Franz Adam genannt, im Alter von 55 Jahren. Sein ganzes Leben war er der Sohn von Johann Jacob.


Maria Barbara, manchmal wurde sie in den Unterlagen auch Margarete Barbara geschrieben, blieb mit den Kindern zurück. Zumindest bedurften die Kleineren noch Ihrer steten Fürsorge und Aufsicht. Aber sie meisterte dies alles mit großer und liebevoller Umsicht und lebte bis zu ihrem Abscheiden am 22. November 1828 in Stetten.


Ebenso im Heimatbuch von Stetten und Maicha (Stetten - Ein Dorf zwischen Altmühl und Hahnenkamm) S. 94 von Hans Hermann Schlund steht im Kapitel "Alte Grabinschriften" das Folgende - und es zeugt wieder einmal mehr von der Kraft und Stärke der Frauen aus dem Hause List:

Hier ruhen die Gebeine der in ihrem Erlöser selig entschlafenen Frau Maria Barbara List, geborene Geuder aus Maicha, Witwe des weil. geachteten Herrn Franz Albrecht List, gewesenen Schullehrers dahier.
Sie wurde am 11. November 1757 in Maicha geboren. Im Jahr 1782 verehelichte sie sich mit dem oben schon gedachten, schon vor 19 Jahren in die Ewigkeit abgegangenen Ehegatten.
In dieser Ehe gebar sie vier Söhne und drei Töchter, von denen aber schon ein Sohn in der Blüthe seiner Jahre starb. Sanft und Ruhig verschied sie unter den Thränen und Gebeten ihrer Kinder und der Anwesenden. 22. November 1828 (das Weitere unleserlich).



Die Abschriften/Auswertungen aus Tauf-, Heirats- und Sterberegister stammen aus dem Kirchenbucharchiv des Evang.-Luth. Pfarramtes Stetten/Gunzenhausen mit freundlicher Unterstützung durch Pfarrerin Sabine Karl, Stetten und dem Evang.-Luth. Pfarramt Gunzenhausen.




 

 

 

 

 

 

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Josephine Kühner 60437 Frankfurt am Main